Geschichte der Ortsgemeinde

Die Anfänge

Bereits in der römischen Zeitepoche haben im Bereich der Gemeinde Binsfeld Menschen gelebt, wie es die Funde aus dieser Zeit beweisen.

Im Distrikt „unterer Wachholderbüsch“ entdeckt man im Jahre 1911 bei Rodungsarbeiten Reste von Mauerwerk. Eine Untersuchung und Grabung erfolgte im Jahre 1912 durch das Provinzialmuseum. Dabei fand man ungefähr 70 Meter nördlich der Straße Binsfeld – Bruch „eng beieinander 3 kleine Gebäulichkeiten“.

Etwa 500 Meter südlich dieser 3 Häuser entdeckte man Trümmerhaufen von Sandsteinmauerwerk und einen gemauerten Brunnen. Nach Steinhausen muss man hier das Herrenhaus suchen, „zu dem die ausgegrabenen Kleinwohnungen, die etwa 30 m tiefer liegen, gehören mochten“. Eine weitere Fundstelle entdeckte man etwa 180 Meter nordwestlich der Kleinwohnungen. Es wurde ein „kleines quadratisches Bauwerk festgestellt“. In der Mitte dieses fand man einige römische Münzen. Viele andere Funde, wie verschiedene Ton- und Topfscherben, römische Keramik weisen daraufhin, dass auch in römischer Zeit schon Töpferwerkstätten im Bereich Binsfeld gewesen waren.

Die erste Erwähnung der Gemeinde Binsfeld finden wir in einer Urkunde vom 25. Oktober 844, darin heißt es: „Beisetzung der Körper der hl. Chrysanthus und Dariae durch den (Chor-) Bischof Theganbert in dem Kl. Münstereifel …, nachdem dieselben am 22. Okt. vom Kl. Prüm hierhergebracht, … . Unter den vielen wunderbaren Heilungen, …, werden aufgezählt, die: einer Taubstummen, Namens Immina, aus dem Dorfe Binuzvelt…(Binsfeld bei Wittlich)…“ (MRR 1 Nr. 551).

Die Gemeinde Binsfeld gehörte zum kurtrierischen Einflussgebiet. Landesherr war der Kurfürst von Trier. Bis zum Ende des Kurfürstentums gehörte Binsfeld verwaltungsmäßig zum kurtrierischen Amt Manderscheid.

Die Grundherrschaft lag in den Händen des Stiftes St. Simeon zu Trier. Auch das Kloster Himmerod hatte Grundrechte im Bereich Binsfeld. Im Jahre 1152 bestätigte Papst Eugen III. dem Kloster Himmerod dessen Rechte im sogenannten  Simeonswald. Diese Rechte hatte Himmerod teils vom Probst Fulmar zu St. Simeon, teils von anderen Grundherren erworben.

Diese Herrschafts- und Verwaltungsverhältnisse blieben so bis zur Übernahme der Herrschaft durch die Franzosen. Unter der französischen Herrschaft gehörte Binsfeld zur Mairie Spangdahlem und damit zum Kanton Kyllburg im Saardepartement.

In der preußischen Zeit blieb Binsfeld in der Bürgermeisterei Spangdahlem und gehörte mit dieser zum Kreis Wittlich.

In einer Urkunde aus dem Jahre 1228 entscheidet  der Erzbischof Theoderich in einer Streitsache zwischen dem Stift St. Simeon und dem Kloster Himmerod  auf der eine Seite und den Gemeinden Liesem, Gindorf und Dudeldorf wegen der Holzberechtigung dieser Gemeinden in dem Kloster- und Stiftswald. Darin heißt es u.a.: „… und von dort sich hinabziehen bis nach Binsfeld…“  

Der Simeonswald oder wie es seit 1228 heißt: der Wald „Saalholz“, war Teil der Schenkung des Erzbischofs Egilbert an das Stift St. Simeon zu Trier, die Kaiser Heinrich IV. im Jahre 1098 bestätigt hatte. Einen Teil dieses Waldes erwarb das Kloster Himmerod vom Probst Fulmar von St. Simeon zu Trier wie es Papst Eugen im Jahre 1152 dem Kloster bestätigte. Beide, St. Simeon und das Kloster Himmerod, bewirtschafteten und verwalteten diesen großen Waldbesitz gemeinschaftlich.

Fotografie eines Lageplanes von 1613. Darauf enthalten „der Waldt Saalholz“ und „der Waldt Überbüsch“ sowie die drumherum gruppierten Orte. Dargestellt sind auch der Lauf des heutigen Kailbaches und der Salm.

Wie wir aus der Urkunde aus dem Jahre 1228 erfahren, hatten die umliegenden Gemeinden in diesem „Stifts- und Klosterwald“ gewisse Nutzungsrechte, wie Schweinemast und Holzberechtigungen. Die Gemeinden fühlen sich in ihren Rechten durch die Grundherrschaften St. Simeon und Kloster Himmerod bedroht, weil ihre bisherigen Nutzungsrechte im Saalholz absprachen. Im 1228 kam es zu einem Vergleich durch den Erzbischof zu Trier, den betroffenen Gemeinden wurden gewisse Nutzungsrechte im Saalholz zugestanden, für die sie aber festgelegte Gebühren zahlen mussten.  

Wahrscheinlich aufgrund vorhandener Schwierigkeiten in der gemeinsamen Verwaltung dieses großen Waldes kamen die beiden Grundherren, St. Simeon und Kloster Himmerod, überein, diesen Wald in zehn Teile zu teilen. In dem Vertrag aus dem Jahre 1261  wurden die Grenzen dieser zehn Teile festgelegt und bestimmt, dass über die zukünftige Zugehörigkeit das Los geworfen werden soll. Aus diesem Vertrag erfahren wir auch die Größe des damaligen Waldbereiches. Angefangen an der Salm im Bereich des Kloster Himmerods dehnte er sich aus über den Kailbach hinaus bis nach Herforst, dem Gut Kammerforst, Spang und Dahlem. Auch nach dieser Teilung kamen immer wieder Streitigkeiten zwischen den Nutzungsberechtigten und den Grundherren auf. Diese mussten dann durch die kurfürstliche Behörde geschlichtet und geregelt werden.  

Die Gemeinden Landscheid, Burg, Niederkail, Spang, Dahlem und Binsfeld strengten aufgrund der dauernden Streitigkeiten gegen Ende des 16. Jahrhunderts einen Prozess an, der die Rechte endgültig festlegen sollte. Doch bis zur Auflösung des Kurstaates war noch keine Entscheidung in dieser Angelegenheit getroffen worden. Die Gemeinde Landscheid, Burg und Niederkail führten wegen des Überbüsch den Prozess weiter, zuletzt gegen den preußischen Fiskus. Die Gemeinden Spang, Dahlem und Binsfeld gingen einen anderen Weg. Sie reklamierten immer wieder ihre Berechtigung am Wald Saalholz. Ihnen wurde unter der französischen Verwaltung die Hälfte des jährlichen Holzeinschlages zugestanden. Ab 1814 unter preußischer Verwaltung ist dann nur noch von einem Drittel des Einschlages die Rede.

Im Jahre 1839 begangen dann die Beteiligten  mit Verhandlungen über den Ankauf der gesamten Fläche. Durch den verminderten Waldbestand wurde das Kaufgeld auf 10.000 Taler festgelegt. Mit Schreiben vom 11. März 1839 wurde die „Königliche Regierung zu Trier“ ermächtigt das Forstgrundstück den drei berechtigten Gemeinde Spang, Dahlem und Binsfeld gegen die Entrichtung des Kaufgeld und Übernahme der sonstigen Kosten käuflich zu überlassen.

Am 15. Januar 1840 befasste sich der Schöffenrat der Bürgermeisterei Spangdahlem mit der Aufteilung des Waldes zwischen den Gemeinden Binsfeld und Spangdahlem. Die Aufteilung erfolgte so, dass jede Gemeinde ihren Anteil am Wald erhielt, der dem Dorf am  nächstgelegenen war. Nach der Flächenaufteilung und der Grenzziehung, wurde dann der Anteil festgestellt, den jede Gemeinde erhalten hat. Diese Feststellung ergab, dass die Gemeinde Spangdahlem 3/5 und die Gemeinde Binsfeld 2/5 des Kaufpreises und der Kosten zahlen mussten. Die angekaufte Fläche wurde mit 2.326 Morgen und 20 Ruten angegebe

Die Verwaltungsgeschichte des Amtes Binsfeld

Das ehemalige Amt Binsfeld
Das Bild zeigt das ehemalige Amt Binsfeld „am lewadoaf“, die heutige „Alte Trierer Strasse“. Das Gebäude ist jetzt umgebaut und in Privatbesitz.

Das Amt Binsfeld – ab 1. Oktober 1968 Verbandsgemeinde Binsfeld – hatte nur eine kurze Lebensdauer gehabt. Es bestand rechtlich in der eigenständigen Form nur knapp 20 Jahre, vom 9. Dezember 1950 bis zum 8. November 1970

Die Bürgermeistereien Landscheid und Spangdahlem, zu denen Binsfeld gehörte, wurden im Jahre 1850 unter dem Bürgermeister Johann Steinkrause zusammengefasst. Sitz der Verwaltung dieser in Personalunion geführten Ämter wurde 1850 die Gemeinde Binsfeld. Die Überführung der beiden Registraturen war am 23. Januar 1851 abgeschlossen, doch wurden sie 1883 noch getrennt in Binsfeld geführt. Die Personalunion und die rechtliche Selbständigkeit beider Bürgermeistereien und späteren Ämter Landscheid und Spangdahlem (1928 erfolgte die Umbenennung in Amt) hatte bis zum 9. Dezember 1950 Bestand.  

Vom 1. April 1935 bis zum 22. Juli 1949 wurde der Verwaltungssitz von Binsfeld nach Oberkail verlegt, da die Regierung die Personalunion der Ämter Landscheid, Oberkail und Spangdahlem durch den Oberkailer Amtsbürgermeister angeordnet hatte. Vom 22. Juli 1949 an war Binsfeld aber wieder Sitz der Ämterverwaltung Landscheid und Spangdahlem.  

Durch Beschluss der Amtsvertetungen vom 9. Dezember 1950 wurden die beiden bisherigen Ämter Landscheid und Spangdahlem aufgelöst und die bisher zu diesen Ämtern gehörenden Gemeinden im Amt Binsfeld zusammengefasst.  

Durch das 8. Landesgesetz über die Verwaltungsvereinfachung in Rheinland-Pfalz vom 28. Juli 1970 wurde die Verbandsgemeinde Binsfeld aufgelöst und in die Verbandsgemeinde Wittlich-Land eingegliedert, außer der Gemeinde Spangdahlem, die der Verbandsgemeinde Speicher zugeordnet wurde.  

Die Pfarrei Binsfeld

Binsfeld gehörte bis 1803 als Filiale zur Pfarrei Gransdorf. Seit wann es in Binsfeld eine Kapelle gibt, lässt sich nicht ermitteln. Die ersten Nachrichten über eine Kapelle finden wir im Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1569. Dort heißt es, in der Kapelle des hl. Gregorius zu Binsfeld findet nur einmal in jeden Monat Gottesdienst statt. Die Bemühungen der Binsfelder sich von der Mutterpfarrei Gransdorf zu lösen dauerte Jahrhunderte an. 1773 besitzt die Gemeinde das Recht ihren Vikar selbst zu wählen. 1775 entscheidet das Generalvikariat, dass die Kapellenkiste beim Kapellenrechner aufbewahrt werden dürfe und nicht, wie der Pastor es verlangte, nach Gransdorf gebracht werden musste. Daraus ist ersichtlich, dass Binsfeld zu dieser Zeit bereits eine gewisse Selbständigkeit besaß.  

Im Jahre 1777 wurde die Kapelle umgebaut und um die Hälfte ihres bisherigen Raumes erweitert. Doch bereits in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war die alte Kapelle, nun als Pfarrkirche,  wieder zu klein.  

Pfarrkirche in Binsfeld um 1900
Pfarrkirche Binsfeld im Jahre 1900

Der Neubau der Binsfelder Pfarrkirche wurde begonnen und am 13. August 1848 konnte die Grundsteinlegung feierlich begangen werden.

Im Jahre 1951 stürzte die Decke der Pfarrkirche ein. Die Pfarrkirche musste daraufhin geschlossen werden. Während der Renovierungsarbeiten fand der Gottesdienst im großen Schulsaal statt. Ende April 1952 waren die Renovierungsarbeiten in der Pfarrkirche beendet, so dass zur Georgskirmes wieder der erste Gottesdienst in der Pfarrkirche stattfinden konnte. Die Pfarrkirche erhielt auch wieder eine neue Kirchturmuhr. Im Mai 1954 erhielt die Pfarrgemeinde  für die Pfarrkirche vier neue Glocken. Die Glocken waren eine Stiftung der Zivilgemeinde Binsfeld. Sie wurden in der Glockengießerei Mabilon, Saarburg, angefertigt. Die Glocken wurden von Abt Vitus Recke, Kloster Himmerod, geweiht. Pfarrer Böhmer aus Landscheid hielt die Festpredigt. Die Glocken wurden dem hl. Georg – dem Schutzpatron der Gemeinde Binsfeld -, Christkönig, der hl. Theresia und der Muttersgottes geweiht. „Die größte Glocke hat ein Gewicht von 16 Zentnern, während die anderen Glocken 10, 6 und 5 Zentner schwer sind. Als Tonstufen wurden fis, a, h und cis gewählt.“ 

Volksschule Binsfeld

Erste Nachrichten über eine Schule in Binsfeld erhalten wir durch das Protokoll der Visitation der Pfarrei Gransdorf im Jahre 1735. Auf die Anordnung, ein Schulhaus in Gransdorf zu bauen, wurde von den Filialisten, darunter auch Binsfeld, Einspruch eingelegt mit der Begründung, sie hätten ja alle selber ein Schulhaus und könnten ihre Kinder ja doch nicht nach Gransdorf schicken.  

Also war in Binsfeld auch eine Schule. Diese Annahme bestätigt auch die Visitation im Jahre 1771, bei der es hieß, der Vikar in Binsfeld versieht auch das Amt des Schullehrers. Wo war diese Schule? Die Antwort finden wir in der Pfarrchronik. Dort heißt es am 9. September 1820 in einer Beschreibung über die Lage der kirchlichen Gebäude in Binsfeld: „Ein Pfarrhaus samt Scheune und Stallungen und Schulzimmer, gelegen auf der Grumgas,…“ Also neben dem alten Pfarrhaus.  

Auf eine Anfrage des Kreisschulamtes nach der Geschichte der örtlichen Volksschule, teilte der Binsfelder Lehrer 1959 mit: „Im Ortsteil Hof war die Knabenschule und wo die Kirchgasse in die Kreuzstraße mündet, stand die Mädchenschule, dort wohnte auch die Lehrerin. Die Knabenschule scheint später, auf den Trümmern einer niedergebrannten Gaststätte errichtet worden sein.“

Im Jahre 1938 wurde ein neues Schulgebäude in Binsfeld erbaut, welches die Schülerinnen und Schüler der Mädchen- und Knabenschule unter einem Dach aufnehmen konnte.  

Gemäß Anordnung wurden die Schulen im September 1944 zunächst für die oberen und später für alle Jahrgänge geschlossen. Auf Anordnung der Militärregierung werden die Schulen am 1. Oktober 1945 wieder eröffnet.  

Im Jahre 1949 erhielt auch der dritte Schulsaal, der während des Krieges ganz ausgeräumt worden war, zweisitzige Holmenbänke, so dass nun wieder alle drei  Klassenräume zur Verfügung standen.

Durch Verfügung der Bezirksregierung wird ab 1. Dezember 1966 an der Volksschule Binsfeld ein 9. Schuljahr eingerichtet.

Am 15. April 1970 beriet der Verbandsgemeinderat Binsfeld über die Organisationsmaßnahmen der Bezirksregierung im Rahmen der Hauptschulplanung. Diese Planung schlug vor: Zuordnung der Gemeinde Binsfeld zum Hauptschulbezirk Speicher.

Auch die Verbandsgemeindevertretung Wittlich-Land, zu der die Gemeinde Binsfeld seit dem 8. November 1970 gehörte, sprach sich 1971 für die Zuordnung der Gemeinde Binsfeld zum Hauptschulbezirk Salmtal aus.  

Mit Wirkung vom 1. August 1977 wurde die Volksschule Binsfeld-Arenrath in eine Grundschule umgewandelt, die die grundschulpflichtigen Kinder der Gemeinden Arenrath und Binsfeld aufnahm. Die hauptschulpflichtigen Kinder aus den Gemeinde Arenrath und Binsfeld besuchen ab dem Schuljahr 1977/78 die Hauptschule in Speicher.

Das Töpferhandwerk in Binsfeld

Bei der Frage nach dem ältesten Töpferofen im Kreisgebiet wendet sich der Blick nach Binsfeld, das mit Herforst und Speicher zu den traditionsreichsten Töpferdörfern der Südwesteifel gehört. Schon 1485 gründeten die „Krugmacher“ dieser drei Orte eine Zunft.

Tontagebau in Binsfeld

Der letzte Binsfelder Töpfer, Franz Willems (1891-1975), hörte Ende der zwanziger Jahre mit dem Handwerk auf, er ließ 1960 seinen Ofen abreißen. So nimmt es nicht wunder, dass 1970 in Binsfeld kein Krugofenrest mehr zu finden war. Erhalten war aber die Bauzeichnung und -beschreibung für den letzten Töpferofen, der 1880 „Auf dem Auland“ in Binsfeld errichtet worden ist, so dass wir über seine Konstruktion detailliert informiert sind.

Wirtschaftsfaktor Flugplatz Spangdahlem

In der Schulchronik heißt es im Jahre 1959 unter der Überschrift: „Zwangsläufige soziologische Umschichtung während der Amtszeit von Amtsbürgermeister Selbach. Herr Amtsbürgermeister Selbach trat mit Wirkung vom 1.3.1958 in den Ruhestand. Während seiner Amtszeit vollzog sich in Binsfeld ein soziologischer Wandel wie nie zuvor in der Geschichte des Dorfes. Mehr als ein Drittel der Binsfelder  Gemarkung wurde zur Errichtung eines amerikanischen Flugplatzes beschlagnahmt. Die Besitzer wurden zwar für ihre Landverluste entschädigt, aber nur wenige Landwirte konnten die verlorenen Wiesen und Felder durch Neuerwerb anderer Grundstücke ersetzen. Seit 1951, da man mit dem Bau des Flugplatzes begann, vollzog sich fortschreitend eine berufsständische Umschichtung der Bevölkerung des Ortes. Viele Einwohner, die ehedem ihre kleine Landwirtschaft betrieben und nebenbei Gelegenheitsarbeit suchten oder Handel mit Haushalts- beziehungsweise Textilwaren unternahmen, suchten nun im Dienste der amerikanischen Luftwaffe am Flugplatz eine feste Stellung zu erwerben.“

Die für landwirtschaftliche Zwecke errichteten Gebäude des Ortes wurden in großer Zahl zu Wohngebäuden umgebaut, um an Familien der Soldaten vermietet werden zu können. Die ehedem arme Bevölkerung des Ortes erlangte in wenigen Jahren durch Arbeitsplätze am Flugplatz, durch Wohnungsvermietung und nicht zuletzt durch wirtschaftliche Beziehungen mit den Amerikanern einen erheblichen Zuwachs an Einkommen.

Das Dorf wandelte in wenigen Jahren sein Gesicht: Viele neue Häuser wurden gebaut, alte ausgebaut und instand gesetzt. Der ganze Ort wurde kanalisiert, Straßen und Wege mit festen Belag versehen. Der Kindergarten konnte erweitert und mit modernen Spielsachen und Geräten ausgestattet werden.

Ehrenmal

Einweihung des Ehrenmals 1953

Am 14. Juni 1953 wurde mit einem feierlichen Hochamt das Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege 1914-1918 und 1939-1945 in der Kirchstraße seiner Bestimmung übergeben. Die Einladung an die Bevölkerung zur Teilnahme an dem Festakt erfolgte durch den damaligen Amtsbürgermeister Selbach und den damaligen Ortsbürgermeister Kerren.

Einweihung des Ehrenmals 1953

Über die Einweihung des Ehrenmales berichteten damals der Trierische Volksfreund, das Wittlicher Tageblatt und die Trierische Landeszeitung und sprachen übereinstimmend von einer beeindruckenden Einweihungsfeier unter reger Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger von Binsfeld.

  • 95 Sandsteinkreuze
  • Bauzeit 2 Jahre
  • Planung durch Kreisbaumeister Werthenbach
  • Durchführung durch Kreistiefbauamt Wittlich

Die vergangenen 55 Jahre sind an dem Ehrenmal nicht spurlos vorüber gegangen. Eine Renovierung ist dringend erforderlich. Die entsprechenden Planungen sind durch die Ortsgemeinde bereits 2004 veranlasst und durchgeführt worden.

Abschied vom Binsfelder Bähnchen

Etwas wehmütig sah ein Teil der Ortsbewohner, soweit sie zum Bahnhof gekommen waren, am Samstag (14. August 1965) dem Bähnchen auf seiner letzten Fahrt nach Philippsheim nach. Künftig werden sie das mit seiner Last von Philippsheim heraufkommende Bähnchen vermissen. Nach 65 Jahren musste die Kleinbahn nun, wie alle übrigen Schmalspurbahnen es schon längst tun mussten, den Betrieb einstellen. Genau das Pensionsalter von 65 Jahren konnte das Bähnchen erreichen, ehe es abtreten musste.

Platz für Vereinsfeste in Binsfeld 

Der Musik- und Karnevalsverein Binsfeld hat in mühevoller Arbeit, und mit erheblichen Kosten, im Distrikt „Dickelspuhl“ (1973) eine Anlage geschaffen, die sich zur Durchführung von Vereinsfesten gut eignet. Ein Großteil des Festplatzes ist überdacht, so dass auch Regenschauer dem Festbesucher nichts anhaben können. Die Anlage soll auch anderen Vereinen zur Durchführung von Vereinsfesten zur Verfügung gestellt werden.

Gemeindepartnerschaft

Seit 1987 besteht mit der Stadt Arnstein/Unterfranken – Stadtteil Binsfeld eine Gemeindepartnerschaft.

Arbeit und Leben in der Gemeinde Binsfeld

Waren in der Vergangenheit Landwirtschaft, Wald und Tongruben die Wirtschaftsfaktoren in der Gemeinde Binsfeld, so hat sich diese bis heute stark verändert.

Die Gemeinde Binsfeld hat heute nur noch einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb, aber 54 Gewerbebetriebe, davon alleine 10 Gewerbe- und Industriebetriebe mit 10 und mehr Beschäftigten. Der Handels- und Dienstleistungsbereich ist gut strukturiert:

  • Lebensmittelgeschäfte, Bäckerei, Konditorei
  • Metzgerei
  • mehrere Gaststätten/Restaurants/Imbiss
  • Elektrofachgeschäft
  • Schuhgeschäft 
  • Kfz-Betriebe
  • Fahrschule
  • Taxiunternehmen, Kleinbusse, Krankenfahrten
  • Zweigstelle der Kreissparkasse mit Geldautomat
  • Gas/Wasser/Heizungsinstallationsbetriebe
  • Textilhandelsbetriebe
  • Werkzeughandelsbetriebe
  • Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigbetrieb
  • Blumenhaus
  • Aquaristikhandel
  • Friseurstudio
  • Bauunternehmungen
  • Gerüstbauer
  • Buchhaltungsbetriebe
  • Reifenhandel
  • Industriebetrieb
  • Baustoffhandel
  • Transportunternemungen
  • Kies-, Sand-, Tonabbaubetriebe
  • Betonwerk
  • Bautenschutzbetrieb
  • Forstservicebetriebe
  • Beerdigungsunternehmen
  • Fliesenlegerbetrieb
  • Stahlbauunternehmen
  • Malermeisterbetriebe
  • mehrere Schreinereien


Hierzu kommen noch:

  • 2 Ärzte
  • 1 Zahnarztpraxis mit 3 Zahnärzten
  • 1 Massagepraxis, Solarien
  • 2 Wellnesstudios

Die Versorgung in der Gemeinde ist für die mehr als 1200 Bewohner sowie ca. 550 Angehörige amerikanischer Soldaten der nahegelegenen US-Air-Force-Base Spangdahlem damit gewährleistet.

Auch hat sich das Bild der Gemeinde Binsfeld zum Positiven verändert. Dank des Dorferneuerungskonzeptes wurden seit 1989 verschiedene Dorferneuerungsmaßnahmen durchgeführt:

  • Alte Trierer Straße
  • Auf dem Aulend
  • Kirchstraße
  • Borgasse
  • Zum Märchen
  • Dudeldorfer Straße
  • Am Flugplatz
  • St.Georg Straße  
  • Peter-von-Binsfeld Strasse
  • Mulbacher Straße
  • Kaasweg

Hinzu kommt noch die Ausweisung von Wohngebieten (Steinigheck II – Auf der Mauer), die Erweiterung des Industriegebietes und die Verkehrsberuhigung der Bundesstraße 50 im Ort.